Jeder, der das Atelier von Thomas Gabriel betritt, ist überrascht, erstaunt und fast ein wenig überfordert, die Vielfalt der Formen, Farben und Materialien zu erfassen und zu verstehen. Design-Objekte aus allen erdenklichen Materialien und Farben bilden eine fast labyrinthartige Fülle, in der sich jeder Besucher für einige Zeit verliert.
Die Basis vieler dieser Entwürfe und Objekte ist eigentlich immer die Funktion, die Gebrauchsfähigkeit, der Nutzen des neu gestalteten Gegenstandes. Dabei erreicht das Gestaltungsspektrum
durchaus eine erstaunliche Bandbreite. Garderobenständer, Tische, Gefäße und Wandhalterungen, alles wird mit Sorgfalt und Kreativität neu interpretiert und mit Professionalität ausgeführt.
Die Formgebung und die Formenkombinationen stehen in der ersten Gestaltungsphase sicher im Vordergrund. Im zweiten Gestaltungsschritt ergänzt das materielle Experiment die Formgebung. Dabei
werden die Grenzen des „Machbaren“ fast überschritten. Glas, Holz, Beton, Metalle und Kunststoffe verschmelzen oder stehen sich gegenüber. Im Grenzbereich des „Machbaren“ gewinnen die Objekte an
Ausstrahlung und Emotion. Der Übergang vom funktionalen Objekt zum Kunstobjekt wird spürbar. Die handgefertigten Unikate befinden sich im Spannungsfeld zwischen Design und Skulptur.
Die Ebene der Objekte mit Funktion wird bei der Serie der „Stoneheads“ verlassen und von einer rein emotionalen Ebene getragen. Die Grenzüberschreitung der ursprünglichen Funktion in eine reine
skulpturale Emotion findet bei der Serie „Stoneheads“ eine deutliche Wendung zum Kunstobjekt.